DEUTSCHER SIEDLERKOLONIALISMUS, GENOZID UND DIE
„INDIANERKRIEGE“ IN MINNESOTA VON 1862.

Ein Vortrag von Prof. Dr. H. Glenn Penny, Universität Iowa /USA
Lager der Sioux-Indianer bei Fort Snelling in Minnesota.
Zeichnung von Rudolf Cronau. In: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 148
Als „Indianerkriege“ werden die militärischen Auseinandersetzungen
zwischen Indianern Nordamerikas und weißen Siedlern bzw. Truppen der
Vereinigten Staaten bezeichnet. Sie fanden von Anfang des 17. bis zum
Ende des 19. Jahrhunderts statt.

Lager der Sioux-Indianer bei Fort Snelling in Minnesota. Zeichnung von Rudolf Cronau. In: Die Gartenlaube, Heft 9, S. 148

Deutsche Siedler waren in Minnesota um 1860 zugleich Außenseiter als
auch Insider in einer komplexen gesellschaftlichen Situation, die geprägt
von kolonialen Machtgefügen war. Längst nicht alle der Deutschen
realisierten, dass sie innerhalb zusammenstoßender, kulturell geprägter
Strukturen gefangen waren. Unbeabsichtigt sind deutsche Siedler somit in
eine bereits bestehende koloniale Konstellation hineingezogen worden und
agierten in Strukturen, die in sich bereits völkermörderisch waren.
Anhand dieser Situation erläutert Glenn Penny in seinem Vortrag die
längerfristigen Beziehungen zwischen deutschen Siedlern und
nordamerikanischen Indianern sowie den Begriff des Siedler-Kolonialismus.
Prof. Dr. H. Glenn Penny wird auf Deutsch sprechen. Er setzt sich in seiner
Arbeit u.a. mit dem deutschen Interesse an nordamerikanischen Indianern
im 19. und 20. Jahrhundert auseinander.
H. Glenn Penny ist Professor für Europäische Geschichte an der Universität
Iowa. Er ist Autor von Objects of Culture: Ethnology and Ethnographic
Museums in Imperial Germany (UNC Press, 2002), und Kindred by
Choice: Germans and American Indians since 1880 (UNC Press, 2013). Er
ist Herausgeber (mit Matti Bunzl) von Worldly Provincialism: German
Anthropology in the Age of Empire (University of Michigan Press, 2003),
und (mit Laura Graham) Performing Indigeneity: Global Histories and
Contemporary Experiences (Nebraska University Press, 2014). Zurzeit
beschäftigt er sich mit einem Projekt über Auslandsdeutsche in Guatemala
und er arbeitet an einem Buch mit den Titel: German History Unbound,
1760s-1960s für Cambridge University Press. Im Herbst beginnt Glenn
Penny ein Forschungsaufenthalt am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Ein Veranstaltungshinweis – keine Mitarbeit des Freundeskreises