Ausstellungseröffnung!
Kuba ist als Reiseziel beliebt. Politisch rückt es immer wieder in den Blickpunkt, Obama hat neue diplomatische Beziehungen angeknüpft, mit Kuba sind „Rum und Zigarren“ verbunden, neulich trafen sich der Papst und der Metropolit der orthodoxen Kirche in Havanna. Kuba – ein Mittelpunkt?
Jungfrau von Loreto © Markus Matzel
Das ist nicht neu. In Kuba trafen weiße Einwanderer, die indianische Bevölkerung, schwarze Sklaven und nach dem 2. Weltkrieg Chinesen aufeinander. Kulturen mischten sich, neue Formen entstanden.
Die Ausstellung „Kubas afrikanische Geister “ wird vom 22. September 2016 bis Anfang März 2017 im Museum für Völkerkunde zu sehen sein. Die Objekte stammen aus dem Erbe eines italienischen Ethnologen, der sie dem Museum Soul of Africa in Essen überlassen hat. Das Essener Museum hat sie hierher ausgeliehen. Wir zeigen Objekte aus dem Bereich Santería und Palo Mayombe.
Afrikanische Geister auf Kuba – die Suppenschüssel mit dem Helm- der General des Gottes Olokun © Lademann-Priemer
Farbenfrohe Altäre oder bräunlich-graue Arrangements mit Knochen und Metallstücken, Figuren katholischer Heiliger, Perlenketten, Opfergaben, Namen afrikanischer Gottheiten, Geister und Gefäße, beseelte Stöcke – seit mehr als einer Dekade sind die Glaubensrichtungen und die Riten der Santería und des Palo Mayombe Exportschlager Kubas: Die wandlungsfähigen Religionen bieten längst nicht mehr nur für Kubaner/innen eine spirituelle Heimat.
Die Götter und Geister haben ihre Wurzeln in Afrika. Während der Periode der Sklaverei stießen sie teilweise bereits auf dem afrikanischen Kontinent auf christliche Vorstellungen. Auf Kuba trafen sie dann auf die katholischen Riten der Spanier. Die Götter und Geister nahmen dort im Verlaufe der Jahrhunderte chinesische und karibische Einflüsse auf, sie widerstanden der Sklaverei und der Kolonialzeit. Sie ignorieren geflissentlich staatlich- kommunistische Ideale, koexistieren mit dem heutigen Katholizismus und erschließen sich ausgehend von den vielfältigen Wegen der Migration und des Tourismus neue Räume. Die beginnende politischen Öffnung des Inselstaats sowie Mediennutzung und das Internet verstärken die immer weiter führende Reise- und Anpassungsfähigkeit der Götter und Geister.
Kubas Afrikanische Geister im Museum für Völkerkunde HH 2016
Das Museum für Völkerkunde Hamburg beschäftigt sich in der Ausstellung „Kubas afrikanische Geister“ mit den Ausdrucksformen der afrikanischen Götter und Geister. Gezeigt werden über 600 Objekte des Palo Mayombe und der Santería, die aus dem Soul of Africa Museum in Essen sowie den hauseigenen Sammlungen stammen.
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Soul of Africa Museum, realisiert mit finanzieller Unterstützung der Freunde des Museums für Völkerkunde Hamburg e. V..
Die Ausstellung dient dem Verständnis der Kulturen, ohne Fremdheit auszublenden.
Der Freundeskreis unterstützt diese Ausstellung, und daher bitten wir in diesem Jahr um Ihre Spende für „Kubas afrikanische Geister“.
Spenden bitte mit dem Betreff: „Kubas Geister“ auf unser Bankkonto:
Hamburger Sparkasse | IBAN DE 33 200 505 50 1282 156593 | BIC HASPDEHHXXX
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